Sigrun Grether hat zusammen mit ihrem Mann den Weinmarkt an der Laube übernommen, fast schon eine Konstanzer Institution. Sie wird ihn zusammen mit Sara Thorley führen. Die beiden Frauen sind Wein-
Expertinnen, aber auf ganz unterschiedliche Weise. Sigrun Grether stammt aus dem Markgräflerland, ist seit 15 Jahren im Weingeschäft. In Südbaden hat sie zwei Vinotheken, in denen sie ausschließlich Weine aus der Region anbietet. Sie ist begeisterte Markgräflerin. Die Menschen dort seien, wie in vielen anderen Weingegenden auch, besonders offen. „Da ist ein 16-Stunden-Tag bei einem Weinfest für mich keine Arbeit, weil es immer gesellig und nett zugeht.“
Die Herausforderung, jetzt in den internationalen Bereich einzusteigen, nimmt sie gerne an. Es gefällt ihr, dass die Familie Ellegast, ihre Vorgänger, viele Weine von kleinen Winzern gelistet hat und sieht es als eine Aufgabe, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis beizubehalten. Ihre Mitarbeiterin Sara Thorley teilt mit ihr die Liebe zum edlen Rebensaft, aber ihre Wein-Sozialisierung ist eine völlig andere, sozusagen globalisierte. Sie ist Engländerin und hat ihr bisheriges Leben auf allen möglichen Kontinenten verbracht. In China lebte sie im größten Weinanbaugebiet der Welt, in Neuseeland hat sie den Weinbau erlernt, hier und da mit großen Winemakern zusammen gearbeitet. Zurück in Europa, setzte Sara Thorley ihr Wissen in den Reben und in Kellern um. Die Winzerin mit Ursprüngen in der Tourismusbranche hat ein großes Faible für Weintouristik, insbesondere für die touristische Kombination von Sport und Wein. Da sieht sie hier am See viel Potenzial, zu dessen Ausschöpfung sie gerne irgendwann beitragen möchte. Durch die Verbindung zum Sport, so meint sie, könne man auch mehr junges Publikum erreichen und auf den (Wein-)Geschmack bringen. Überhaupt Geschmack: Sigrun Grether mag gerne schwere, barriquebetonte Rotweine, insbesondere aus der Toskana und dem Piemont, Sara Thorley hingegen ist ein großer Fan von Weinen aus der Neuen Welt. Wein verbindet einfach.